Gelenkschmerzen: Rheuma, Arthritis & Co.


Die häufigsten Ursachen und die beste Behandlung

Fast jeder kennt eine der folgenden Situationen: Beim Gehen oder Treppensteigen treten plötzlich Schmerzen auf, alltägliche Bewegungen werden zur Qual oder die immer gleich ausgeführte Übung im Fitnessstudio wird plötzlich schmerzhaft. Gelenkschmerzen sind weit verbreitet und werden oft über lange Zeiträume als übliche Schmerzen abgetan, in der Hoffnung, dass sie von selbst verschwinden. Wir empfehlen, nicht länger als 2-3 Wochen abzuwarten, bis Sie einen Arzt aufsuchen. Gelenkschmerzen haben unterschiedliche Ursachen und gehören in vielen Fällen professionell behandelt – also zögern Sie nicht und nehmen Sie ehestmöglich ärztlichen Rat in Anspruch.

Wussten Sie, dass …

  • Gelenkschmerzen in der Bevölkerung unter dem Begriff Rheuma bekannt sind, es aber 450 verschiedene Krankheitsbilder gibt?
  • der menschliche Körper aus mehr als 200 Gelenken besteht?
  • man zwischen echten und unechten Gelenken unterscheiden kann?

Ursachen von Gelenkschmerzen

Sport

Gerade beim Sport kommt es immer wieder zu leichten Muskel- und Gelenkschmerzen durch eine intensive Belastung einzelner Körperpartien. Wenn Gelenkschmerzen aufgrund übermäßiger Bewegung auftreten, empfehlen wir Ihnen im ersten Schritt, die beanspruchten Gelenke über mehrere Tage hinweg zu schonen. Sollte der Schmerz nicht nachlassen, sollten Sie einen Arzt aufsuchen.

Erkrankungen

Hier gilt es, auf die begleitenden Symptome zu achten. Handelt es sich um Gelenkschmerzen, die gemeinsam mit Fieber auftreten und auf einen grippalen Infekt zurück zu führen sind? Fallen Ihnen Begleiterscheinungen wie eine Rötung der schmerzenden Stelle, steife Gelenke oder knirschende Geräusche auf? Suchen Sie einen Arzt auf, um die Ursachen der Erkrankung herauszufinden.

Gelenkabnutzung

Eine übermäßige Belastung der Gelenke oder ein Sportunfall können zu einer Abnutzung eines Gelenks führen. In der Fachsprache wird dafür der Begriff Arthrose benutzt. Bei der Arthrose kommt es zu einer Zerstörung der Knorpelschicht am jeweiligen Gelenk, sodass dieses direkt auf dem Knochen reibt. Das Krankheitsbild Arthrose wird später noch im Detail erläutert.

Gesundheitstipp #1


Regelmäßige Bewegung fördert die Durchblutung und ist deshalb wichtig, um Gelenkschmerzen vorzubeugen bzw. zu lindern. Chronische Gelenkschmerzen können außerdem durch eine ausgewogene Ernährung (Verzicht auf entzündungsfördernde Lebensmittel, Fokus auf Mineralstoffe, Vitamine & Spurenelemente) vermindert werden.

Die häufigsten Krankheitsbilder im Überblick

Arthritis

 

  • Entzündliche Erkrankung der Gelenke
  • Betrifft vor allem Hand-, Knie-, Schulter-, Fuß- & Hüftgelenke
  • Ursachen: unbekannt
  • Symptome: Anschwellen & Rötung der Gelenke
  • Linderung/Heilung: Arthritis lässt sich mit Entzündungshemmern schwächen, aber nicht heilen
  • Frühestmögliche Behandlung nötig

 

Arthrose

 

  • Verschleiß- & altersbedingte Veränderung des Gelenks
  • Ursachen: Überbelastungen, frühere Verletzungen, frühere Arthritis-Erkrankung, Gelenkfehlstellungen oder Fehlanlagen, genetische Faktoren, hohes Alter; zudem Begünstigung durch ungesunden Lebensstil, Übergewicht, Mangelbewegung, usw.
  • Symptome: Belastungsschmerz, der bei Entlastung abklingt
  • Ca. 2/3 aller Menschen ab 65 Jahren sind betroffen, allerdings mit unterschiedlich ausgeprägten Symptomen

 

Chronische Polyarthritis

 

  • Entzündliche Erkrankung von Gelenken, aber auch von Sehnen, Schleimbeuteln, Organen, Nervensystem, usw.
  • Ursachen: unbekannt; vermutlich durch Vererbung übertragen, aber erst die Kombination mit anderen Auslösern dürfte zum Ausbruch der Krankheit führen
  • Zählt zu den Autoimmunerkrankungen, bei denen das eigene Immunsystem eine wesentliche Rolle spielt

 

Fibromyalgie

 

  • Häufigste weichteilrheumatische Erkrankung
  • Vorrangig betroffen sind Frauen
  • Symptome: Schmerzen an Sehnenansatzpunkten, häufig begleitet durch Symptome wie Verdauungsstörungen, Herzrhythmusstörungen und Schlafstörungen

 

Morbus Bechterew

 

  • Betroffen sind mehr Männer als Frauen
  • Krankheit beginnt im jungen Erwachsenenalter (Erkrankungsgipfel zw. 20. und 30. Lebensjahr)
  • Symptome: Rückenschmerz, Entzündung der Kreuz-Darmbein-Gelenke, Bildung von Knochenspangen in der Wirbelsäule, eingeschränkte Atembreite, Entzündung von Gelenken, Sehnenansätzen oder Organen

Gesundheitstipp #2

Um Gelenkschmerzen vorzubeugen, sollten Sie sich auf gelenkschonende Sportarten konzentrieren. Dazu zählen beispielsweise Radfahren, Walken/Spazieren gehen oder Schwimmen.

Behandlung von Arthrose


Univ.-Doz. Dr. Martin Nuhr, MSc. erklärt die Behandlung im NUHR Medical Center:

Wichtig ist in der ärztlichen Abklärung herauszufinden, ob es sich um eine verschleißbedingte oder entzündliche Erkrankung des Gelenkes handelt. Und weiters ist wichtig, ob Veränderungen des Gelenkes dem jeweiligen Patienten Probleme bereiten oder nicht. Denn klar ist, dass ab dem 37. Lebensjahr entsprechende Abnützungserscheinungen in der jeweiligen Bildgebung erkennbar sein können, die jedoch ohne Auftreten von Beschwerden keiner unmittelbaren Therapie bedürfen. Folgende Fragen sind zu klären: Bestehen Überbelastungen im Sinne von einer mangelnden muskulären Stabilität sowie Übergewicht? Sind frühere Verletzungen in diesem Gelenk erhebbar? Oder sind Gelenksfehlstellungen oder –fehlanlagen zu erkennen?

Bei Gelenksarthrose ist ein vielschichtiger Ansatz der Therapie notwendig. Einerseits müssen wesentliche Ursachen des frühzeitigen Gelenksverschleißes bzw. der Gelenksschmerzen behandelt werden. Wie zum Beispiel eine Fehlstellung im Gelenk oder eine Gewichtsbelastung durch diätologische Maßnahmen. Andererseits muss einer muskulären Schwäche mittels individuell gestaltetem Muskelaufbautraining entgegengewirkt werden. Klar ist auch, dass eine effektive Schmerztherapie in Form von Therapien wie Ultraschall, Elektrotherapie und Aquatherapie eingeleitet werden sollte. Erst wenn der Schmerz auf ein erträgliches Maß reduziert werden konnte oder die Entzündung nicht mehr vorhanden ist, kann mit einem gezielten Muskelaufbautraining begonnen werden. Ziel ist es, dem Patienten in ein ausreichendes, muskelkräftigendes Programm einzuschulen, welches er zu Hause selbstständig konsequent weiter ausüben sollte.

Nicht unwesentlich dabei ist auch, dass ein Muskelaufbau - also eine muskuläre Kräftigung - unter möglichster Schonung des Gelenkknorpels durchgeführt wird. Dies kann vornehmlich auch in Form einer Unterwasserheilgymnastik, aber auch mit gezieltem Muskelkrafttraining in der medizinischen Trainingstherapie ermöglicht werden. Es gilt wie immer: Die Therapien müssen auf die jeweiligen Beschwerden und auch auf den jeweiligen Patienten exakt abgestimmt werden und die Zusammenarbeit unterschiedlicher medizinischer Berufsgruppen wie Ärzte, Physiotherapeuten, Sportwissenschaftler, Heilmasseure, medizintechnische Fachkräfte, sind für eine erfolgreiche Behandlung Voraussetzung.

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